Lebensmittelverschwendung an der Schule

 

3. Einführung in Euer Thema

 

Laut einer Erhebung der Welthungerhilfe werfen wir in Deutschland im Durchschnitt ein Drittel des geernteten Obstes und Gemüses weg. Bei den übrigen Lebensmitteln liegen die Wegwerfquoten zwischen 5 und 15%. Vor allem angesichts von mehr als 800 Millionen hungernden Menschen in der Welt ist dies ein unhaltbarer Zustand.

Lebensmittelverschwendung betrifft uns alle: private Haushalte, Restaurantbetriebe, Kantinen, Großküchen und Schulen. Jeder von uns kann einen Beitrag zur Verringerung leisten.

Eure Aufgabe besteht nun darin, erste Konzeptansätze für eine Verringerung der Lebensmittelverschwendung an Eurer Schule zu entwickeln.

Falls an Eurer Schule Lebensmittel verkauft werden (z. B. in einer Mensa oder an einem Brötchen-Stand), solltet Ihr dies für Eure Projektarbeit in dieser Woche berücksichtigen.

Die wichtigen Leitfragen lauten: Was sind die Folgen der Lebensmittelverschwendung? Wie lässt sich Lebensmittelverschwendung erfassen? Wie zeigt sich Lebensmittelverschwendung an Eurer Schule? Warum werden Lebensmittel weggeworfen? Was muss sich konkret ändern?

In diesem Teil des Online-Kurses erarbeitet Ihr Euch das notwendige Hintergrundwissen, um anschließend konkrete Ideen zu bestimmten Teilthemen entwickeln zu können. Aufgrund der knappen zur Verfügung stehenden Zeit werden wir uns auf die Teilthemen „Ursachen für Verschwendung“, „Folgen der Verschwendung“ und „Umgang mit Lebensmitteln“ beschränken.

Zeitaufwand: ca. 60 Minuten

3. Lösung: Zukunftsszenario

Allen Menschen auf der Erde ihre Lebensmittel in der benötigten Menge ohne Verschwendung zur Verfügung zustellen, erscheint rechnerisch möglich, stellt aber in der Umsetzung eine höchst komplexe Aufgabenstellung dar.

Folgende Punkte (kein Anspruch auf Vollzähligkeit) wären dabei zu bedenken:

  • Es müsste ein System geschaffen werden, das Überproduktion einzelner Lebensmittel unterbindet.
  • Die Fähigkeit, bestimmte Lebensmittel ressourcenschonend zu produzieren, müsste in allen Regionen verfügbar sein.
  • Wirtschaftliche und politische Interessen einzelner Organisationen oder Staaten müssten in den Hintergrund treten.
  • Transportwege für Lebensmittel müssten minimiert werden.
  • Kulturelle und geographische Unterschiede müssten überwunden werden.
  • Produktions- und Verbrauchsmengen müssten unter Berücksichtigung des tatsächlichen Bedarfs aufeinander abgestimmt werden. Dies gelingt nur durch enge Vernetzung sämtlicher Bedarfsträger und -decker.
  • Eine globale Produktionsplanung für Lebensmittel würde einen erheblichen Eingriff in die freie Marktwirtschaft bedeuten und entsprechende Widerstände auslösen.

Was beim elektrischen Strom schon schwierig ist, stellt sich bei Lebensmitteln um ein Vielfaches komplexer dar. Aber es bleibt festzuhalten, dass angesichts der vorhandenen Produktionskapazitäten eigentlich niemand verhungern dürfte, wenn alle Staaten sich auf eine abgestimmte Vorgehensweise einigen würden. Davon sind wir leider weit entfernt.

So bleibt uns nur, als Verbraucher die alltägliche Lebensmittelverschwendung zu verringern, über unser Einkaufsverhalten die Anbieter und Produzenten zu beeinflussen und über gesellschaftliches Engagement die Politik zu verändern.