Plastik- und Umverpackungen

 

Montag

Die Projektwoche startet am Montag mit einer Einführung in die Projektwoche. Ihr werdet den Ablauf und die Vorgehensweise der Projektwoche sowie Eure Aufgabe kennenlernen. Zur Bearbeitung Eures Themas erhaltet Ihr Hintergrund-Informationen und eine Einführung in die Methode "Vernetztes Denken", die Ihr im Rahmen der Projektwoche intensiv durch Einsatz der Software "iMODELER" nutzen werdet. Da das generelle Ziel der Projektwoche darin besteht, die eigene Region nachhaltiger zu gestalten, werdet Ihr Euch auch mit dem Begriff "Nachhaltigkeit" auseinandersetzen und auch direkt erleben, in welchem Dilemma die laufende Nachhaltigkeitsdiskussion derzeit steckt und wie dies überwunden werden kann. Unten findet Ihr die zu bearbeitenden Teilthemen. Durch einfachen Klick erhaltet Ihr relevante Informationen über unterschiedliche Medien (z.B. Videos) sowie Eure Aufgaben. Die Lösungen könnt Ihr direkt einsehen, nachdem Ihr die Aufgaben erfolgreich abgeschlossen und dies bestätigt habt. Die Aufgaben sollten nacheinander, in der dargestellten Reihenfolge abgearbeitet werden.

Dies sind die Lern-/Arbeitsziele für Montag:

  • Ihr kennt die Vorgehensweise der Projektwoche und Eure Aufgabe
  • Ihr verfügt über Hintergrund-Wissen zu Eurem Thema
  • Ihr kennt die 3 Dimensionen der Nachhaltigkeit, das Dilemma und mögliche Lösungswege
  • Ihr habt erkannt, warum "Vernetztes Denken" für die Lösung komplexer Probleme notwendig ist
  • Ihr beherrscht die Grundfunktionen des iMODELERs (Software für Vernetztes Denken)
  • Ihr seid vorbereitet für die Gruppenarbeit

Zeitaufwand: ca. 4 - 5 Schulstunden

3. Einführung in Euer Thema

Wir ärgern uns über Plastik- und Verpackungsmüll in den Wäldern, in den Meeren, in unseren Städten. Wir sind genervt darüber, wie viel davon wir immer wieder wegwerfen müssen, und fragen uns, ob Recycling wirklich funktioniert und etwas bringt. Wir wünschen uns ein Ende dieser Plastikflut, weil wir wissen, dass Plastik- und Verpackungsmüll nicht nur ein Problem sterbender Meerestiere, verschmutzter Urlaubsparadiese oder armer Länder ist. Plastik- und Verpackungsmüll ist unser eigenes tägliches Problem, weil Energie und Ressourcen verschwendet werden, weil unsere Gesundheit gefährdet wird, weil Plastikproduktion und -müll ein Teil der weltweiten Klimakrise sind.

Zwischen 1950 und 2015 wurden weltweit mehr als 8,3 Milliarden Tonnen Plastik hergestellt. Davon wurden etwa 9 Prozent recycelt, 12 Prozent verbrannt und 79 Prozent deponiert oder in der Umwelt entsorgt. In der EU fallen jährlich 26 Millionen Tonnen Plastikmüll an. In Deutschland sammelten sich 2017 über 5 Millionen Tonnen Plastikmüll an, wovon weniger als 16% recycelt wurden.

Da Plastikmüll nicht biologisch abbaubar ist, richtet er massiven Schaden an. Jährlich verenden etwa 1.000.000 Seevögel und 135.000 Meeressäuger durch den Kontakt mit unserem Plastikmüll in den Meeren und Ozeanen. Weltweit gibt es mindestens 5 riesige Plastikmüllstrudel. Die Meeresströmungen sorgen dafür, dass sich der Müll aus allen Teilen der Erde dort sammelt und zirkuliert. Der Great Pacific Garbage Patch z.B. ist 1,6 Millionen km² groß. Zum Vergleich: Das ist etwa 3x die Fläche von Frankreich oder 4,5x die Fläche von Deutschland.

Das sind alarmierende Zahlen, die entmutigend wirken können, oder!? Aber das darf uns nicht vom Handeln abhalten! Jede und jeder Einzelne von euch kann im (schulischen) Alltag Schritte in Richtung Nachhaltigkeit gehen. Die Möglichkeiten, einen Beitrag zur Vermeidung von Plastik- und Verpackungsmüll zu leisten, sind vielfältig. Eure Aufgabe besteht darin, erste konzeptionelle Ansätze zu entwickeln, wie dies gelingen kann.

Die wichtigen Leitfragen lauten: Was ist das eigentlich Problematische an Plastik- und Verpackungsmüll? Wie wird versucht, dieses Problem zu lösen? Was muss sich konkret ändern, auch an Schulen? Und was kann mein eigener Beitrag sein, um das Problem langfristig zu lösen?

In diesem Teil des Online-Kurses erarbeitet Ihr Euch notwendiges Hintergrundwissen, um anschließend konkrete Ideen entwickeln zu können. Aufgrund der knappen Zeit beschränken wir uns auf die Teilthemen „Plastik- und Verpackungsmüll - Problemdimension“, „Wertstoffkreislauf und Recycling“, „Strategien zur Müllvermeidung - heute“, „Zukunftsszenario“.

3. Lösung: Strategien zur Müllvermeidung - heute

Hier findet Ihr nochmals die Antworten incl. Erläuterungen und Quellenangaben:

Frage (1): Wie entsorge ich Kassenbons richtig? In welche Tonne gehören die?

a) Restmülltonne
b) gelbe Tonne/ gelber Sack
c) Papiertonne

Antwort (1): a) ist richtig.

Für Kassenzettel, Fahrkarten oder Papiertickets wird oft Thermopapier verwendet. Thermopapier gehört in den Restmüll, nicht in die Papiertonne. denn es enthält bislang hormonell schädigendes Bisphenol A. Als Restmüll wird es verbrannt und das Bisphenol A so zerstört. In der Papiertonne kann sich das Gift ansonsten im Altpapier immer weiter anreichern. Nur dann, wenn die Kassenbons selbst explizit auf eine Recyclingfähigkeit hinweisen, kann der Kassenbon mit dem Papiermüll entsorgt werden. Quelle: Papier, Recyclingpapier | Umweltbundesamt

Frage (2): Was gehört nicht zu den Grundprinzipien des Zero Waste Lebensstils?

a) Reduzieren
b) Recyceln
c) Günstig einkaufen
d) Kompostieren

Antwort (2): c) ist richtig.

Frage (3): Was wird - im Vergleich zum herkömmlichen Supermarkt - derzeit als größter Nachteil der Unverpackt-Läden wahrgenommen?

a) das Einkaufen dort ist viel teurer
b) der hohe Zeitaufwand beim Einkaufen
c) die verpackungsfreien Läden sind gar nicht „ganz unverpackt“, wegen der in Plastikverpackungen angelieferten Ware

Antwort (3): b) ist richtig.

Es stimmt zwar, dass verpackungsfreie Läden nicht „ganz unverpackt“ sind, weil viele der gelieferten Produkte in Plastikverpackungen geliefert werden. Das ist eindeutig ein Nachteil. Zumindest teilweise aufgewogen wird dieser Nachteil dadurch, dass die Ladenbesitzer die Lebensmittel in großen Mengen bestellen und diese dann wiederum in Großpackungen geliefert bekommen. So fällt insgesamt gesehen weniger Müll an, weil es anstatt vieler kleiner Verpackungen nur eine große gibt.

Richtig ist auch, dass das Einkaufen im Unverpackt-Laden teurer ist als im herkömmlichen Supermarkt. Das liegt daran, dass die dort verkauften Produkte Bio-Waren sind. Dennoch wird der hohe Zeitaufwand, der mit dem Einkaufen in den Unverpackt-Läden verbunden ist, als größter und auch erheblicher Nachteil empfunden. Wer spontan einkaufen gehen will, für den wird es in einem Unverpackt-Laden schwierig, da der Einkauf mehr Planung braucht als sonst üblich. Es müssen passende Behälter für die einzukaufenden Waren rausgesucht und eingepackt werden, dazu muss man sich vorher überlegt haben, was man kaufen oder kochen möchte. Mit (Zeit-)Aufwand verbunden ist auch, dass Kunden oftmals einen weiteren Weg zurücklegen müssen, um in einem Unverpackt-Laden einkaufen zu können. Es werden zwar immer mehr verpackungsfreie Läden eröffnet, dennoch gibt es sie nicht so zahlreich, dass sie für jeden leicht zu erreichen wären. Auch das erfordert also Planung und Zeit. Und trotzdem nimmt die Nachfrage nach Unverpackt-Läden stetig zu. Immer mehr Kunden wollen auf Verpackungsmüll verzichten und sind bereit, dafür gewisse Nachteile in Kauf zu nehmen. Eine Ladenliste mit Unverpackt-Supermärkten findet ihr unter dem nachstehenden Link des NABU: Unverpackt einkaufen - mit bundesweiter Ladenliste - NABU.

Quelle: Unverpackt einkaufen - mit bundesweiter Ladenliste – NABU