Verpackungsabfall

 

Montag

Die Projektwoche startet am Montag mit einer Einführung in die Projektwoche. Ihr werdet den Ablauf und die Vorgehensweise der Projektwoche sowie Eure Aufgabe kennenlernen. Zur Bearbeitung Eures Themas erhaltet Ihr Hintergrund-Informationen und eine Einführung in die Methode "Vernetztes Denken", die Ihr im Rahmen der Projektwoche intensiv durch Einsatz der Software "iMODELER" nutzen werdet. Da das generelle Ziel der Projektwoche darin besteht, die eigene Region nachhaltiger zu gestalten, werdet Ihr Euch auch mit dem Begriff "Nachhaltigkeit" auseinandersetzen und auch direkt erleben, in welchem Dilemma die laufende Nachhaltigkeitsdiskussion derzeit steckt und wie dies überwunden werden kann. Unten findet Ihr die zu bearbeitenden Teilthemen. Durch einfachen Klick erhaltet Ihr relevante Informationen über unterschiedliche Medien (z.B. Videos) sowie Eure Aufgaben. Die Lösungen könnt Ihr direkt einsehen, nachdem Ihr die Aufgaben erfolgreich abgeschlossen und dies bestätigt habt. Die Aufgaben sollten nacheinander, in der dargestellten Reihenfolge abgearbeitet werden.

Dies sind die Lern-/Arbeitsziele für Montag:

  • Ihr kennt die Vorgehensweise der Projektwoche und Eure Aufgabe
  • Ihr verfügt über Hintergrund-Wissen zu Eurem Thema
  • Ihr kennt die 3 Dimensionen der Nachhaltigkeit, das Dilemma und mögliche Lösungswege
  • Ihr habt erkannt, warum "Vernetztes Denken" für die Lösung komplexer Probleme notwendig ist
  • Ihr beherrscht die Grundfunktionen des iMODELERs (Software für Vernetztes Denken)
  • Ihr seid vorbereitet für die Gruppenarbeit

Zeitaufwand: ca. 4 - 5 Schulstunden

3. Einführung in Euer Thema

Eure Aufgabe besteht darin, erste Konzeptansätze zu entwickeln, um Eure eigene Schule nachhaltiger zu gestalten. Dabei werdet Ihr Euch auf die Abfallvermeidung und -trennung an der Schule fokussieren, um einen einen höheren Ressourcenschutz an der Schule zu ermöglichen. Die Leitfragen lauten: Warum muss sich überhaupt etwas an unserem "Abfallverhalten" ändern? Wie können die Schüler/-innen dazu gewonnen werden, Abfall zu vermeiden und den Restabfall besser zu trennen? Was muss sich konkret ändern? Welche Rahmenbedingungen müssen die Politik, die Schule etc. hierfür schaffen? Welchen Beitrag kann jeder Einzelne von Euch leisten?

In diesem Einführungsblock erarbeitet Ihr Euch das notwendige Hintergrund-Wissen, um anschließend konkrete Ideen zu bestimmten Teilthemen entwickeln zu können. Zudem möchten wir ein Zukunftsszenario als Impuls nutzen.

Zeitaufwand: ca. 60 Minuten

3. Aufgabe: Verwertung / Recycling

Aufgrund der knappen Zeit fokussieren wir uns nachfolgend auf das Recycling von Verpackungen, die typischerweise bei privaten Endverbrauchern als Abfall anfallen. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Recyclingquoten der alten Verpackungsverordnung und des neuen Verpackungsgesetzes. Schon seit Jahren gilt Deutschland als Recycling-Weltmeister. Die in der Tabelle genannten Zahlen scheinen dies zu bestätigen.

Übersicht über die Recyclingquoten der VerpackV und des VerpackG

In den vergangenen Jahren entstanden jedoch Zweifel - insbesondere im Hinblick auf die Recyclingquote von Plastik, wie der folgende ARD-Beitrag (Tagesschau) aufzeigt.

ARD-Video: Plastik - sind wir eigentlich Recycling-Weltmeister?

Der Beitrag stützt sich auf die Veröffentlichung "Recycling: Verbesserungsbedarf bei Kunststoffabfällen" des Umweltbundesamtes (UBA), über die bundesweit berichtet wurde. Das Bundesumweltministerium (BMU) veröffentlichte mit dem (leicht emotionalen) Beitrag "Das BMU klärt auf zum Thema Plastikrecycling" eine Gegendarstellung. Darin wird die erreichte Plastikrecyclingquote mit 30 % angegeben und u.a. kritisiert, dass bei der UBA-Studie der Export und das anschließende Recycling von Plastikabfall im Ausland nicht berücksichtigt wurde. Gleichzeitig wurde jedoch bestätigt, dass

  • der Kunststoff(abfall)markt globalisiert ist und Betrug beim Recycling somit leider nicht ausgeschlossen werden kann und
  • dass der Rohstoffbedarf der Kunststoffindustrie in Deutschland derzeit nur zu 12,3 % über Recycling gedeckt wird.

Um auch die Abnehmerquote zu verbessern, braucht es laut Remondis (siehe Beitrag Zukunftsstoff Kunststoff?) als einer der führenden Kunststoffrecycler in Deutschland zum einen Produkte, die sich vollumfänglich recyceln lassen. Dieses Ziel kann laut Remondis nur mit einer Ökodesign-Richtlinie auf EU-Ebene erreicht werden, welche die Rohstoffeffizienz mit einbezieht und die produzierende Industrie dazu veranlasst, ihre Produkte – vom Smartphone über die Verkaufsverpackung bis zum Auto und Gebäude – von Anfang an so zu gestalten, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus möglichst zu 100 Prozent recycelt werden können.

Auch das am 14.05.2020 vorgestellte Umweltgutachten des Sachverständigenrats für Umweltfragen (SRU) stellt laut einer "DerGrünePunkt"-Veröffentlichung (SRU: Kreislaufwirtschaft kommt nicht voran) gravierende Defizite bei der Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft in Deutschland fest, vor allem beim Thema Kunststoff - auch aus Verpackungen. In der Praxis zeigt sich, dass der aktuelle Umgang mit Kunststoffen weit von […] der Kreislaufwirtschaft entfernt ist, heißt es in dem Bericht.

Nachdem Ihr Euch mit dem Thema Kunststoff-Recycling beschäftigt habt, diskutiert bitte die folgenden Fragen:

  • Welcher Zusammenhang besteht zwischen Kunststoff-Recycling und dem Marktpreis für Erdöl?
  • Die Industrie stellt häufig die Vorteile der thermischen und energetischen Kunststoff-Verwertung heraus. Was ist damit gemeint? Diskutiert die Vor- und Nachteile.